Am Freitag haben wir uns getroffen. Ich wurde vom Bahnhof abgeholt und an der Kirche haben wir noch die letzten Dinge eingepackt. Dann ging es los. Der Anhänger mit dem Zeltmaterial stand an einer anderen Kirche. Den haben wir dann noch abgeholt und sind schließlich zum Zeltplatz gefahren.
Dort angekommen haben wir alles ausgepackt und die Zelte vorbereitet. Nur das Küchenzelt hat der Vortrupp aufgebaut, aber ihre Schlafzelte sollten die Kinder selber aufbauen. Als die Kinder dann ankamen, wurden die anderen Zelte dann aufgebaut. Jeder erst einmal das Zelt, in dem er oder Sie schlafen sollte. Dabei haben die Leiter natürlich etwas mit geholfen und ihr eigenes Schlafzelt musste ja auch noch aufgebaut werden. Während die letzte Kohte noch aufgerichtet wurde, habe sich alle anderen daran gemacht, unser Essens- und Versammlungszelt, die Großjurte, aufzubauen. Zum Abendbrot stand erst einmal nur das Gerüst mit dem Dach, danach haben wir dann noch die Seitenplanen angeknüpft.
Danach ging es für die meisten auch schon ins Bett. Als dann aber in der Ferne ein Gewitter zu hören war, haben ein paar Jungs Angst bekommen und durften in die Großjurte zum Feuer. Da der Wind sehr stürmisch war, haben die meisten, die noch wach waren, sich dann noch daran gemacht, die Großjurte sturmsicher zu machen. Die Seitenplanen wurden mit zusätzlichen Heringen gesichert und die Spannseile nochmal überprüft. Außerdem haben wir an einem Zelt noch das offene Dach geschlossen. (Kohten und Jurten haben ein Abzugsloch an der Spitze, sodass im Zelt Feuer gemacht werden kann, darüber werden so genannte „Drachen“ gespannt, damit es nicht reinregnet)
Schließlich gingen dann alle, bis auf 2 Leiter ins Bett. Zu zweit saßen wir dann am Feuer, haben hin und wieder mal nach den Kindern geschaut (Es war alles ruhig) und als das Feuer dann herunter gebrannt war, gingen wir auch in den Schlafsack.
Am Samstag konnten sich die Kinder einen Workshop aussuchen, die die Leiter angeboten haben:
- Flöten basteln
- AB-Päckchen zusammenstellen (AB steht für Allzeit bereit)
- Leiter bauen
- Wanderung durch den angrenzenden Wald
- Gitarre lernen bzw. spielen
Am Nachmittag haben wir diese Workshops verkürzt und den Kindern mehr Freizeit gegeben. Dabei entwickelten sich auch einige Kontakte mit unseren Platznachbarn, einem VCP-Stamm.
Vor dem Abendessen hatten wir eine kleine Abendrunde und haben angesprochen, wozu eigentlich die Kluft und das Halstuch da sind. Dann haben wir noch die letzten beiden Tage reflektiert und schließlich das gegrillte Abendessen verschlungen.
Am Sonntag haben wir einen Wortgottesdienst (=eine liturgische Gottesdienstfeier ohne Abendmahlsfeier) gefeiert. Dazu stand auf unserem Plan: 10:00 Uhr: Pfingstfeier. Bei dem Friedensgruß konnten wir unsere Nachbarn, ein paar VCP-Pfadfinder, die den Gottesdienst teilweise mitverfolgt hatten, miteinbeziehen. Schließlich haben wir mit „Aufstehn, aufeinander zugehn“ gemeinsam und fröhlich den Gottesdienst beendet.
Am Nachmittag hatten wir einen kleinen Postenlauf. Die Mächen aus der Pfadfinderstufe hatten ein paar Aufgaben vorbereitet, die wir dann absolvieren sollten:
- Federball, mit zählen der Aufschläge
- einen Luftballon zwischen Bäuchen transportieren
- Begriffe pantomimisch darstellen
- Am Geschmack erkennen, welche Zutaten für eine Soße benutzt wurden.
- Bei Witzen nicht lachen, mit Wasser im Mund
Als wir dann wieder am Platz waren, habe ich mich einigen VCP-lern angeschlossen, die im Schatten saßen und Gesungen haben. Meine Gitarre und mein Buch habe ich dann dazu geholt und viele Fahrtenlieder zusammen gesungen. „Aufsteht, aufeinander zugehn“ wollten wir auch unbedingt nochmal zusammen singen.
In der Abendrunde gab es dann eine Aufstufung. Mit einem angepassten Text von „nehmt Abschied Brüder“ („Ihr Wölfe kommt und schließt den Kreis“) wurde er von der Wölflingsstufe verabschiedet und mit einem Sprung über das Feuer in die nächstältere Stufe (Jungpfadfinder) aufgenommen. Danach gab es noch eine Singerunde. Als diese nach und nach leiser wurde haben sich einige von uns dazu entschlossen, unseren Nachbarn noch einen Besuch abzustatten. Dort haben wir auch noch einen Schluck Chai (Tee) abbekommen, der allerdings mit zu viel Pfeffer gewürzt worden war. 🙂 – Trotzdem haben wir uns dort noch ein wenig amüsiert. Als es zu regnen anfing, sind viele in ein kleines Holzhäuschen geflüchtet und wir haben unsere Singrunde abgebaut, das Papier vor dem Wasser gerettet und, weil der Regen dann aufhörte, uns nochmal an die offene Feuerstelle gestellt und uns mit den verbliebenden Nachbarn unterhalten 🙂
Das abbauen am Montag hat gut geklappt. Schneller als erwartet waren alles Zelte verstaut und die Reflexion konnte beginnen. Jeder hat etwas gesagt und daraufhin einen Lolli bekommen und unser Lagerkoch hat noch ein paar aufbauende Worte gesagt. Wir dürfen uns wirklich glücklich schätzen, dass wir unsere Gruppe haben dürfen. Gegenseitiges Verständniss und Rücksichtnahme gehören allerdings dazu. Wir hatten auf diesem Lagerplatz auch statt eines Spühlkastens nur ein Plumpsklo, statt einer Dusche die Seeve und statt eines Wasserhahns eine Pumpe. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir Zuhause bessere Verhältnisse haben und diesen den richtigen Wert beimessen.
Zurück an der Kirche und am Pfarrheim mussten erst einmal die Zelte wieder ausgelegt werden. Diese waren vor dem Abbau nochmal ordentlich nass geworden.Kohten und Jurten (die Scharzzelte) trockneten schnell, während wir die weißen Baumwollzelte auch noch im Haus aufhängen mussten, damit nichts schimmelt. Jeder Helfer, der dann bis zum Ende durchgehalten hatte (die meisten Kinder wurden von ihren Eltern bereits abgeholt), bekam schließlich noch ein Eis spendiert. Da lohnte es sich doch, dass man bis zuletzt geblieben ist 😉